Zehn kleine Breton*innen: Pinots 9. Fall Bretagne Krimi (German Edition) by Martine Le Gerecq

Zehn kleine Breton*innen: Pinots 9. Fall Bretagne Krimi (German Edition) by Martine Le Gerecq

Autor:Martine Le Gerecq [Le Gerecq, Martine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2022-12-31T23:00:00+00:00


51

Ich kannte alle drei Besucher. Doch nur zwei von ihnen hätte ich unter gewissen Umständen hier zu sehen erwartet.

Der selbstlose Reviervorsteher Baptiste, der sich hin und wieder Sorgen um seine Vorgesetzte machte. Und meine beste Freundin Nicole, die sich absolut immer Sorgen um mein Wohl machte.

Der Dritte im Bunde war niemand anders als Gilles Escapade, Manager des Spielkasinos in Brasseau.

»Pinot, du alte Nuss!«, begrüßte mich Nicoline. »Knallst du dir hier etwa einen in den Kopf, ohne mir Bescheid zu sagen?!«

Als sie die Leiche in der Plastikfolie bemerkte, machte sie schlagartig ein betretenes Gesicht.

»Wie habt Ihr es geschafft, auf unsere Insel zu kommen!?«, staunte ich, um sie ein wenig abzulenken.

»Was soll das heißen? Vielleicht wirfst du mal einen Blick nach draußen. Es ist Ebbe. Der Sturm ist längst vorbei! Und unser Monsieur Gilles wollte unbedingt nach dir sehen!« Sie zwinkerte mir zu.

Während Baptiste die Schulter von Marquet notdürftig mit einer Schlinge versah und seine Wunden an der hässlichen Birne versorgte, erzählte ich die ganze Geschichte noch einmal.

Jedenfalls so weit sie mir bekannt war. Schließlich existiere da immer noch eine gewaltige Lücke zwischen meiner letzten Erinnerung im Kasino und dem eigenartigen Erwachen im Sessel hier in der Bibliothek.

»Es ist mir wahnsinnig unangenehm, Madame Pinot«, hob Escapade an, als ich vorerst geendet hatte. »Ich nahm an, Ihnen sei bei mir im Büro einfach nur schlecht geworden. Ehrlich. Ich habe Sie gemeinsam mit Ihrem Kollegen, den ich sofort nach Ihrer Ohnmacht angerufen hatte, zu Ihnen in Ihr … in Ihr Haus auf dem Campingplatz gebracht. Alles in allem wirkten Sie eigentlich ganz fit und wir haben angenommen, dass Sie einfach nur etwas Schlaf brauchen würden.«

»Etwas Schlaf ist gut. Offensichtlich war ich nicht Frau meiner selbst!«

»Aber das haben wir beide nicht bemerkt! Sie glauben gar nicht, wie leid mir das tut!«

»Warum ziehen Sie sich diesen Schuh überhaupt an?« Irgendwie kam mir sein Mitleid merkwürdig vor.

»Jetzt kommt’s ja erst, Madame! Ich habe zwei Tage später mit Laetitia, meiner Empfangsdame, über Ihre Ohnmacht gesprochen und die dumme Kuh hat sich nach und nach derartig verquasselt, dass ich ihr irgendwann auf den Kopf zusagen konnte, dass sie etwas in Ihren Drink getan hatte! Stellen Sie sich das mal vor!«

»Aber warum?« Ich war vollkommen überfordert. Hatte mich diese Laetitia etwa aus dem Weg schaffen wollen, bloß weil ich mich an ihren Chef rangemacht hatte?

He! Moment mal!

Ich hatte mich überhaupt nicht an ihren Chef rangemacht! Wäre das der Fall gewesen, hätte ich mich unter Garantie vorher noch ordentlich aufgebrezelt!

»Ich weiß nicht, was sie genommen hatte, aber sie fing an, mir von Koks zu erzählen, den sie und einer meiner Croupiers im Kasino verticken. Ich tat so, als würde ich entspannt zuhören, damit sie mir möglichst alle Details erzählt. Unter anderem rückte sie damit raus, wo sie das Zeug gelagert haben und wieso sie Sie aus dem Weg schaffen wollte!«

»Aus dem Weg schaffen!? Mich!? Soll das etwa bedeuten, Ihre Laetitia hatte vor, mich umzubringen?!«

»Sie ist nicht meine Laetitia, Madame Pinot. Sie arbeitet nur für den Verein, bei dem auch ich angestellt bin.



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